Jovan Stojiljkovic macht ab August eine Ausbildung zum Busfahrer bei der VLG. Seine Eltern sind auch beide seit Jahren bei der VLG als Busfahrer tätig.
Freude liegt in der Luft, sowohl bei den Eltern als auch beim Nachwuchs. Gerade hat Jovan Stojiljkovic den Ausbildungsvertrag unterschrieben, um ab August in die Ausbildung zum Busfahrer bei der kreiseigenen Verkehrsgesellschaft Landkreis Gifhorn mbH (kurz: VLG) zu starten. Ganz offiziell heißt der Ausbildungsberuf Berufskraftfahrer im Personenverkehr. Die Freude und Überzeugung ist auch deshalb so hoch, weil Jovans Eltern, Boban und Marija Stojiljkovic, ebenfalls bei der VLG seit Jahren als Busfahrer arbeiten und ihnen der Beruf sehr viel Freude bereitet.
Jovan sagt: „Zuerst hat mein Vater bei der VLG angefangen. Das war 2019. Wir sind aus Serbien hierhergekommen. Meine Mutter ist dann 2022 als Kleinbusfahrerin zur VLG gegangen. 2023 hat ihr die Firma dann den Busführerschein finanziert und seitdem fährt sie die ganz großen Busse.“
Boban Stojiljkovic findet es gut, dass sein Sohn ebenfalls Spaß am Umgang mit Menschen hat und sich für große Busse interessiert. „Schon als Kind bin ich viel bei meinen Eltern mit durch den Landkreis gefahren und das fand ich immer toll“, meint Jovan weiter.
Bilduntertext: Jovan Stojiljkovic mit unterschiebenem Ausbildungsvertrag in der Hand, seinen glücklichen Eltern (ebenfalls beide VLG-Busfahrer) an seiner Seite zusammen mit VLG-Geschäftsführer und Ausbilder Christian Geymeier; v.l.n.r. Boban, Marija und Jovan Stojiljkovic, Christian Geymeier
Auch Marija ist froh, dass ihr Sohn im gleichen Betrieb wie sie und ihr Mann eine Basis für die berufliche Zukunft gefunden hat. „Mein Mann hat direkt bei der VLG angefangen, als wir nach Deutschland gekommen sind. Ich kam später dazu. Wir wurden vom Betrieb sehr gut unterstützt, hier gut anzukommen, und sind sehr zufrieden mit den Arbeitsbedingungen und dem guten Betriebsklima.“
Der Geschäftsführer der VLG, Christian Geymeier, äußert: „Es ist mir natürlich eine ganz besondere Freude, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter uns nicht nur langjährig die Treue halten, sondern die eigenen Kinder später ebenfalls bei uns anfangen. Hier haben wir ein Beispiel für eine sehr gut gelungene Integration der Familie von Serbien nach Deutschland und auch in den deutschen Arbeitsmarkt.“
Dabei bildet die VLG noch gar nicht so lang Busfahrer im Rahmen einer dreijährigen Berufsausbildung aus. Bislang wurde ein Großteil der Werkstattmitarbeiter selbst ausgebildet, aber nur ein Mitarbeiter innerhalb der vergangenen 10 Jahre als Fachkraft im Fahrbetrieb. Dieser ist ebenfalls nach wie vor bei der VLG tätig.
„Aufgrund der demographischen Entwicklung und der zu erwartenden Renteneintritte ist es uns besonders wichtig, die Zugänge neuer Kolleginnen und Kollegen zur VLG so breit und niedrigschwellig wie möglich aufzustellen. Im letzten Ausbildungsjahr haben wir damit begonnen, Schülern den Einstieg direkt von der Schule aus zu uns zu ermöglichen. Dieses Jahr haben wir unsere Ausbildungskapazitäten dazu deutlich ausgeweitet.“, so Herr Geymeier.
Ein Einstieg in eine klassische dreijährige Berufsausbildung bei der VLG ist bereits nach der Schule ab etwa 16 Jahren möglich. Einen Führerschein hat man bis dahin natürlich noch nicht. Den Autoführerschein kann man noch während der Ausbildungszeit erwerben. Ideal ist es natürlich, wenn man den Autoführerschein schon mitbringt, aber dieser ist zum Ausbildungsstart noch keine Voraussetzung. Den Busführerschein (Klasse D) bezahlt dann die VLG für die Auszubildenden. „Das ist ein besonderes Investment in die Qualifikation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn diese Ausbildung schlägt mit bis zu 10.000 Euro zu Buche. Der Busführerschein ist in jedem Fall eine hochwertige Qualifikation, die bleibt. Wir bilden für den eigenen Bedarf aus. Wir streben also eine Übernahme aller Auszubildenden nach der Ausbildung an“, erklärt Herr Geymeier.
Ausgebildet werden kann man bei der VLG derzeit in folgenden Berufen: Berufskraftfahrer im Personenverkehr, KFZ-Mechatroniker für Nutzfahrzeugtechnik und als Fachkraft im Fahrbetrieb.
In einer Ausbildung zum Berufskraftfahrer sowie zur Fachkraft im Fahrbetrieb sitzt man aber natürlich nicht nur hinter dem Steuer eines Busses. Wie Berufskraftfahrer-Azubi Kevin Schijan weiß, derzeit im 1. Lehrjahr, sitzt man unter anderem in der Leitstelle und erhält dort einen Gesamtüberblick über alle Busse und Linien, sieht die Busse im Programm quasi von oben fahren, unterstützt Fahrer bei Fragen zum Betriebsablauf oder organisiert Ersatzbusse, wenn doch einmal ein Unfall passiert. „Man erhält Einblicke in die Personal- und Fahrzeugeinteilung, man arbeitet an der Fahrplangestaltung mit oder erhebt Fahrgastzahlen. Im Kundenzentrum wiederum werden Kundenbeschwerden bearbeitet, auf Ursachenforschung gegangen und Informationen an die Kollegen aus anderen Abteilungen weitergeleitet“, erzählt Kevin über die Vielseitigkeit der Tätigkeiten. „Natürlich darf man auch in der Werkstatt mit an den Bussen schrauben und bekommt gezeigt, wie manche Reparaturen durchgeführt werden“, erklärt er weiter.
„Unser Ausbildungskonzept ist sehr breit angelegt. Wir möchten unseren Auszubildenden spannende Einblicke in alle Facetten eines Verkehrsbetriebs geben. Wenn Auszubildende ein Gesamtverständnis für alle Ebenen und Zusammenhänge eines Betriebs erlernen, macht das im Berufsalltag vieles leichter. Nicht nur für den Auszubildenden selbst, sondern für alle Mitarbeitenden. Auszubildende sind dadurch ein Bindeglied zwischen allen Abteilungen und können den anderen Mitarbeitenden einen Blick über den Tellerrand hinaus bieten. Neben dem besseren Verständnis füreinander, fördert unser breites Ausbildungskonzept auch die betriebliche Kommunikation nachhaltig. Mit Abschluss der Ausbildung kennt man dadurch viele Kolleginnen und Kollegen bereits und weiß relativ genau, was deren tägliche Herausforderungen sind“, so Christian Geymeier.
Für diejenigen, die sich noch nicht sicher sind, bietet die VLG auch Praktika an.
Berufserfahrene und Quereinsteiger wiederum können mit dem Autoführerschein als Kleinbusfahrer niedrigschwellig einsteigen und sich bei Eignung und Interesse nach einer kurzen Bewährungszeit zum Busfahrer auf VLG-Kosten weiterbilden lassen.
Jovan hat sich bereits entschieden. Für ihn geht es dann nach der Schule im August direkt los. „Ich freue mich schon total und kann es eigentlich kaum erwarten, endlich anfangen zu dürfen“, freut er sich mit frisch unterschriebenem Ausbildungsvertrag in der Hand und stolzen Eltern an seiner Seite.
Bild 2: Bilduntertext: Kevin Schijan ist Auszubildender zum Berufskraftfahrer und bald im 2. Lehrjahr bei der VLG. Das Fahren bereitet ihm viel Spaß.